Gerade in Zeiten der Pandemie tritt die strukturelle Ungleichbehandlung der Geschlechter noch stärker zu Tage. Insbesondere Minijobs werden in der Krise zunehmend zur Karrierefalle. Geringfügig Beschäftigte gehen nicht nur beim Kurzarbeitergeld leer aus. Sie sind auch häufiger von Entlassungen betroffen. Wir plädieren dafür, die Minijobs in der jetzigen Form abzuschaffen und sozialversicherungspflichtig zu machen. Eine Anhebung der Verdienstgrenze auf 600 Euro, wie sie einige Arbeitgeber*innenverbände fordern, würde hingegen auf einen Ausbau prekärer Arbeitsverhältnisse hinauslaufen.
Zudem steht das Ehegatten-Splitting einer echten Gleichberechtigung am Arbeitsmarkt im Weg. Durch hohe Abzüge in der Steuerklasse 5 bleibt vielen Frauen nur wenig vom Bruttoverdienst. Das führt auch zu geringen Arbeitlosenansprüchen und Einbußen beim Elterngeld. Die Politik muss das Thema in diesem Wahljahr anpacken und eine Reform der Einkommenssteuer voranbringen.
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